Der Bönnigheimer Obstsortengarten
Alte Obstsorten bewahren!
Seit November 2001 ist rund um das Bönnigheimer Wohngebiet Schlossfeld ein einzigartiger Streuobstgarten mit 289* Sorten entstanden.
(* Stand: 10.11.2016)
Virtuelles Nachrichtenblatt
der Stadt Bönnigheim und der Gemeinden Kirchheim und Erligheim
(* Stand: 10.11.2016)
Fast 500 Obstbäume wurden im Sortengarten rund um das Wohngebiet Schlossfeld in Bönnigheim gepflanzt. Die Vielzahl und Mannigfaltigkeit der Obstsorten, die noch vorhanden sind, gilt es zu erhalten. Aus diesem Anlass wurden Sorten aus der nahen Umgebung und der Region ausgelesen, zusammengetragen und in den Baumschulen durch Veredelung vermehrt. Pflanzungen und Pflege der Hochstammobstbäume im Sortengarten Bönnigheim werden vom städtischen Bauhof durchgeführt. In diesem Garten soll die Sortenvielfalt erhalten werden und bedrohte Obstsorten vor dem Aussterben bewahrt werden. Er dient damit auch zukünftigen Generationen als Genreservoir.
Mehr als 280 verschiedene Obstsorten finden Sie im Bönnigheimer Sortengarten. In dieser typischen für den Streuobstanbau angelegten Wiese haben Sie die Möglichkeit, Obstbäume mit ihren sortentypischen Wuchsformen, Blüten und Früchten kennen zu lernen. Die vorherrschenden Arten im Bönnigheimer Obstsortengarten sind der Apfel und die Birne. Es finden sich aber auch Süßkirsche, Sauerkirsche, Zwetschge, Mirabelle, Zibarte, Quitte, Walnüsse, Speierling, Sanddorn, Esskastanie, Mandel, Pfirsich, Maulbeere und Mispel. Ein Teil sind Tafel- und Wirtschaftssorten, ein anderer Most- und Brennsorten. So bunt und vielfältig wie die Namen sind Aussehen und Verwendungsmöglichkeiten dieser Obstsorten.
In unserem „Garten Eden” werden (1) alte, bewährte, lokale und regionale Sorten sowie (2) außergewöhnliche alte Sorten aus Bönnigheim und Hofen bewahrt. Zudem werden (3) seltene Sorten aus der Region und (4) besonders interessante und kuriose Obstsorten sowie auch noch nicht bestimmte Sorten, die bisher nur mit „Arbeitsnamen“ geführt werden, gesichert. Ein Genpool mit großer Diversität ist angelegt. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter in Duft, Geschmack, Farbe, Form und Konsistenz. Besonders faszinierend zeigt sich die Sortenvielfalt im Wechsel der Jahreszeiten: In der Blüte im Frühjahr oder wenn die Bäume reife Früchte tragen. Und nicht zu vergessen beim Farbenspiel der Blätter im Herbst.
Die Schönheit der Natur ist einfach einmalig.
Moserapfel, Spielberger Wieslesapfel, Beck Michelesbirne, Häckerapfel, Geisinger Liebling, Graf von Bromberg ...
Andenken an den Kongress, Katzenkopf, Knausbirne, Grünmöstler, Präsident Drouard, Madame Verte, Hofener Birne ...
Roter Herbstkalvill, Jeremias Runde, Kleiner Fleiner, Bratzelapfel, Blauluiken, Geddelsbacher Mostbirne, Kieffers Sämling ...
Schweizer Hose, Korbiniansapfel, Kaiserbirne mit dem Eichblatt, Schorndorfer Dornbirne, König Karl von Württemberg ...
Der Obstsortengarten in Bönnigheim ist eine Initiative der Stadtverwaltung, die von den Naturschutzverbänden BUND und NABU, dem Kreisobstbauberater, dem Obst- und Gartenbauverein, dem Erwerbsobstbauverband und der Historischen Gesellschaft Bönnigheim unterstützt wurde. Am 10. November 2001 wurden die ersten hundert Bäume gepflanzt, in weiteren Aktionen wuchs der Sortengarten auf nunmehr fast 500 Bäume mit über 280 Sorten an. Ein Ende ist noch nicht in Sicht…
Ziel war es auch, einen Naherholungsbereich in Form eines Grüngürtels zu schaffen, der das Baugebiet Schlossfeld annähernd umschließt – zum Wohle der Bewohner und der ganzen Bürgerschaft.Schöne Streuobstwiesen um das Neubaugebiet sind entstanden, über die sich noch viele Generationen freuen werden.
Aktionen der örtlichen Kindergärten, Saftpressen für die Bevölkerung sollen nicht nur den Kindern das Entdecken lehren: Durch das Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken von Obstsorten in derNatur können Kinder wie Erwachsene mit allen Sinnen mehr lernen.
Der Obstsortengarten ist noch jung und wird mit den Jahren immer schöner und wertvoller werden. Das Projekt mit 479 Bäumen und 289 Sorten* auf über 4 Hektar trägt Früchte und wächst weiter: „So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen...”
* Stand 10.11.2016
Fotos: Zori Dierolf, Herbert Kruger
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