Aus dem Gemeinderat

Bücherei-Angebot soll wachsen

Jahresbericht der Bücherei im Gemeinderat vorgestellt – Besonders Kinder und Familien nutzen Angebote 

Immer mehr Kinder nutzen die Bücherei in der Storchenkelter, mit ihren Familien sind sie auch weiter die Kernzielgruppe der kommunalen Einrichtung. „Wir wollen aber die anderen Nutzergruppen, speziell die Jugendlichen, nicht aus den Augen verlieren“, betont die neue Leiterin Sandra Giebeler. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte sie ihren ersten Jahresbericht für das Jahr 2024 vor.

614 aktive Nutzer sorgten für 44.127 Entleihungen, etwas weniger als im Vorjahr – das sind die wichtigsten Kennzahlen der Bücherei. Mehr als ein Drittel der Nutzer ist maximal 12 Jahre alt, 31 davon sind ganz neu dabei. Den Hauptanteil machen mit rund 34.700 immer noch die physischen Medien aus, und davon ganz klassisch auch fast 27.000 die Printmedien, also Bücher und Zeitschriften. Mehr als die Hälfte dieser Entleihungen entfällt auf den Kinder- und Jugendbereich, wobei da die Non-Prints eigentlich noch dazu gezählt werden müssten, da diese fast ausschließlich für diese Zielgruppe vorhanden sind. Non-Prints sind zum Beispiel Tonie-Figuren.

Edurino-Figuren sind der Hit

Im Bestand befanden sich zum Ende des Jahres knapp 10.300 Printmedien und 1.326 eben diese Non-Prints. „Die 275 Tonie-Figuren sind am ausleihstärksten, von den 7.536 Entleihungen in dieser Kategorie entfallen allein fast 4.000 auf sie“, macht Sandra Giebeler deutlich. Neu im Angebot sind Edurino-Figuren, die Lernspiele für Kinder enthalten. Erst im Sommer wurden die 13 Figuren angeschafft und bereits 103 Mal entliehen. „Die sind quasi dauernd ausgeliehen.“ DVDs wurden dagegen aus dem Bestand genommen und die Hörbücher stark reduziert. Hier gibt es nur noch solche für Kinder. In der Bibliothek der Dinge sind eReader, tiptoi- und Edurino-Stifte sowie die Tonie- und Tigerboxen ebenfalls beliebt. Die Bücherei plant, den Bestand an diesen Non-Print-Artikeln, aber auch bei Konsolenspielen, Mangas, Comics und englischer Literatur aufzustocken. Vielleicht wird Budget frei durch Abschaffung einiger der 14 Zeitschriften, eine für eine kleine Bücherei wie Kirchheim eher ungewöhnlich hohe Zahl, die einen unverhältnismäßig großen Anteil am Budget einnimmt. 

Auch andere Dinge stehen unter Beobachtung. Dazu gehört nicht die Onleihe, bei der die Nutzer im Verbund aus über 103.000 Medien wählen können. 141 Kirchheimer nutzen dieses Angebot, die Nachfrage steigt wieder. Overdrive mit fremdsprachiger Literatur wird dagegen kaum nachgefragt. Die Streamingplattform filmfriend wird dagegen vermehrt genutzt, nämlich von neun Prozent der Büchereinutzer. 

Mehr Veranstaltungen für alle Zielgruppen geplant

Im vergangenen Jahr gab es 95 Veranstaltungen mit 1.225 Besuchern. Dazu gehören einmalige Aktionen wie der Flohmarkt oder die Manga Days, aber auch regelmäßige Angebote wie Führungen, Lesungen, Gesprächskreis und Spieleabende sowie die Kinderangebote Lesehelden-Club, Ohren auf und Kamishibai-Theater. „Wir wollen auch wieder Lesungen für die Öffentlichkeit anbieten, aktuell sind die ja auf die Grundschulklassen beschränkt“, kündigt Sandra Giebeler an. Generell gebe es auch noch Zielgruppen wie Unter-Dreijährige oder Jugendliche, für die gar nichts stattfindet. Auch da laufen Planungen. All das wird unterstützt von neun Ehrenamtlichen, die 259 Stunden in der Bücherei verbracht haben und einige Veranstaltungen betreuen. 

Benutzungsordnung wird überarbeitet

Weitere Veränderungen stehen an. Da sich nach 19 Jahren die Bücherei, aber auch das Nutzerverhalten und die Zielgruppen verändert haben, steht eine Überarbeitung der Benutzungs- und Gebührenordnung an. Die Öffnungszeiten sollen so angepasst werden, dass sie sowohl der Bücherei als auch den Nutzern gerecht werden. Aktuell ist Dienstag der mit Abstand beste Tag der Woche, während mittwochs kaum jemand kommt. Der Kinderbereich soll neu gestaltet werden, auch hier laufen bereits die Planungen. Ein Kaffeevollautomat und Sitzmöglichkeiten sollen die Bücherei zu einem Ort machen, an dem nicht nur eben schnell was ausgeliehen wird, sondern an dem sich die Besucher auch gerne aufhalten. Zum Beispiel auch, um auf der anzuschaffenden Nintendo Switch vor Ort zu spielen. 

Im Namen des Gemeinderats bedankten sich Stephan Hennig (WGK) und Tobias Munz (CDU) ausdrücklich für das Engagement des ganzen Teams und für die zukunftsgerichteten Veränderungen.